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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 3 онлайн

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Für uns wird es auch Zeit, uns vom lustigen Leben in „Little San Francisco of the North“ zu verabschieden und die Lodge anzusteuern. Das „Wake-Up Call“ wird uns viertel nach ein Uhr schon wieder wecken, um rechtzeitig auf der Taku zu sein, die um vier Uhr morgens in Auke Bay ausläuft. Juneau kennen wir sehr gut, und deshalb fällt der Abschied von diesem hübschen 3.000-Einwohner-Ort, zu dem keine Straßen führen, auch nicht schwer. Wir haben hier schon alles abmarschiert, die viktorianischen und historischen Häuser oder die achteckige Kirche, die in Sibirien gebaut und 1894 hier wieder zusammengesetzt wurde. Wir kennen auch jene Straßen, die für Autos zu steil sind oder an Treppenstufen enden und haben seinen Gletscher wie den Hausberg Mt.Roberts besucht, zu dem sich die gleichnamige Seilbahn müht. Juneau hat vor der Haustür auch den schmalen Gastineau Channel mit den Kreuzfahrtschiffen fast im Zentrum, Elche in den Wäldern, 80 Kilometer Wanderwege, auf Admiralty Island die weltbekannten Bären und im Sommer, wenn Touristen aus aller Welt hier unterwegs sind, lockt das Eisfeld auch mit Hundeschlittenfahrten und Helikopterflügen auf das eiskalte Dach von Alaskas Hauptstadt. Gold legte einst den Grundstein. 1963 stieß das Alaska Marine Highway System die Tür in ein neues Zeitalter auf. Als das Öl 1977 durch die Trans-Alaska-Pipeline floss, wurde die Staatskasse gefüllt. Schließlich konnte die Steuerstruktur reformiert werden, und das Alaska Native Land Claims Gesetz zahlte den Eingeborenen fast eine Milliarde Dollar und gab ihnen 44 Millionen Acker Land zurück. In Juneau wurde die Nugget Mall eröffnet, der Egan Drive gebaut und das Mendenhall Valley entwickelt. Der Büro- und Hausbau boomte, das lokale Geschäft wuchs und internationale Handelsketten zogen ein. Ab 1990 hatten auch die Touristen die Stadt am Wasser entdeckt, und seit 2000 bringen Fähren und Kreuzfahrt-Luxusliner jährlich mindestens 600.000 davon auch nach Juneau. Eine einzige Sache müssen wir auf dem Weg zur Lodge aber doch noch erledigen: Einer Institution Adieu zu sagen, die, in Bronze gegossen, noch immer die Luxusliner an den Juneau Docks begrüßt, „Patsy Ann“. Der Terrier, der im Alter von 14 Jahren an Rheuma und Übergewicht starb, war der Liebling der Einheimischen. Sie fütterten ihn mit allem was es gab, und die Zeitungen druckten viele Geschichten über diesen Hund. Von den 1930er Jahren bis zu ihrem Tod 1942 hat die Hündin alle Schiffe begrüßt, die anlegten. Fuhren sie vorbei, soll sie nachgeschwommen sein, um ihr Ritual dennoch zu vollziehen. Auch im Dog hat sie sich angeblich niemals geirrt, höchstens die Menschen. Notfalls wartete Patzy Ann auch ganz allein, aber eben dort, wo das Schiff wirklich anlegte. Und vor dieser Legende, die in Juneau noch immer „lebendig“ ist, wollten wir ganz bewusst einen Augenblick verweilen.

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