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Relativ rasch erreichte ich eine Höhe von 2 800 Metern. Hier befand man sich auf Augenhöhe mit patrouillierenden Adlern und eine Etage höher mit sich eindunkelnden Wolken, in ihrer Funktion als feinstofflicher Sonnenschirm verfangen. Vor einem »Café« machte ich Mittagspause und ärgerte mich über den realen, nichtmetaphorischen Sonnenschirm; in periodischen Abständen knickte er ein, womöglich aus Demut vor dem metaphorischen. Neben mir hatte sich eine indische Familie niedergelassen, sie quoll immer mehr auf, teils durch Zuwachs aus dem Inneren des Cafés, teils aus dem Auto, dessen schier unerschöpfliche Raumressourcen mir rätselhaft erschienen. Und mit jedem personellen Zuwachs der unaufhörlich zum Dorf anwachsenden Familie ergab das einen Neugierigen mehr – die Inder sind von Geburt an neugierig, mit ganzem Leib und ganzer Seele. Ich steckte fest im Dorfzentrum und musste eine zyklisch wiederkehrende Fragenfolge über mich ergehen lassen. Besonders hervor tat sich der Vater, mit krummer Nase und kümmerlichem Haupthaar nicht gerade ein Adonis. Was mein mother-country sei, ob ich eine Familie habe und wo diese sei, welchen Beruf ich habe, und zwischendurch einmal, wie viel ich damit verdiene. Bis auf das mother-country log ich, dass die Affen erröteten. Das mit Michael Jackson wisse ich? Wisse ich. Erleichterung stellte sich ein, als die Leute in ihr Auto stiegen, dessen Innenraum mittlerweile zum Bus angewachsen sein musste, und sich in Rauch auflösten. Ihr Abgang markierte gleichzeitig das planmäßige Ende meiner Pause.

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