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Dicht aneinandergedrängte, ebenmäßige Serpentinen ließen mich nur geringfügig Raum gewinnen, wohl aber Höhe. Daraus resultierte: Aggressiver Indian-Hip-Hop-oder-so ertönte von unten und erlosch wieder in periodischen Abständen. Das mutete komisch an, der Schall saß mir als Schalk im Nacken. Es näherte sich ein Auto, vollbesetzt mit einer bunten Schar Jugendlicher. Als sie mich überholten, machten sie eine Vollbremsung – die konnte nur mir gelten – und stellten das Auto mitten auf der Straße ab. Es wäre überzogen zu behaupten, sie hätten mich angehalten. Ein Teil der Jungs, darunter auch der Discjockey mit geschultertem, vorwiegend aus Lautsprechern bestehendem Portable Radio, verstreute sich schütter auf der Straße – das erinnerte an die Affen – und ich musste absteigen, wollte ich nicht geradewegs in die Bass-Woofer köpfeln. Eine Flasche Whisky blitzte auf, dazu ein Lächeln, blankgeputzte Zähne – also doch keine Affen –, zum Glück waren sie sehr lieb, dafür lästig wie ein Sack entlaufener Hundsflöhe. Warum ich denn keinen Whisky tränke und ob das in meinem mother-country – ja, was sei eigentlich mein mothercountry? – nicht üblich sei, und ich müsse doch froh sein, tauschten sie das Wasser – ja, sei das in der Fahrradflasche eigentlich Wasser? – gegen Whisky, Wasser könne ich hier doch überall bekommen, Whisky hingegen nur exklusiv bei ihnen, und ob ich eine Familie habe und wo die eigentlich sei. Es fehlte nicht mehr viel, und sie wären mir ins Gemüt gekrochen. In einer hypnotisierenden Schlangenlinie umfuhr ich den dionysischen Whiskyträger und den Bass-Woofer, eröffnete die Verabschiedung, vollendete sie zugleich, radelte von dannen, der Waldgrenze entgegen. Endlich konnte ich mich wieder an mir und meiner Ausschließlichkeit erfreuen. Allerletzten Endes bleibt einem selbst ohnedies nur man selbst – eben das praktizierte und übte ich hiermit bereits. Spare in der Zeit, dann hast du im Tod.

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