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Joe war es bald satt, sich auf dem harten Stuhl seiner engen Klause die Nächste um die Ohren zu schlagen, um am Ende doch nichts von dem gefährlichen Himmelskörper zu erwischen. Nun, wenn dies nur der einzige Kummer des arbeitslosen Bankangestellten gewesen wäre.

»Mr. Macmillan«, fing die bucklige, blutarme Frau am Anfang der nächsten Woche an. »Es tut mir ja so leid. Aber ich muss Ihr Zimmer haben.« Dabei stützte sich die Alte auf ihre Krücke, ohne die sie nicht einmal durch die schäbige, enge Wohnung hätte schleichen können. In ihrer Verlegenheit zog sie dauernd an ihrem blauschwarzen Kopftuch, das sie über die unordentlichen Haare gebunden hatte. »Mein Neffe will nämlich bei mir wohnen«, behauptete sie ohne Atempause. »Er kommt in unsere Stadt und will auf der Universität studieren. Verstehen Sie?«

In seinem Zimmer, sollte das wohl heißen. Obwohl Joe auch in schwierigen Zeiten die Miete pünktlich bezahlte. Joe schluckte zweimal. Eigentlich wollte er ihr seine Meinung gründlich sagen. Doch was hätte er damit erreicht. Hatte es einen Sinn sich zu widersetzen? Die kleine Dachwohnung gehörte schließlich ihr und wenn sie ihn an die Luft setzen wollte, dann sollte sie eben ihren Willen haben. Also machte er sich auf, um eine neue Bleibe zu finden. Drei Tage klopfte er in der halben Stadt an, bis er schließlich eine Bude ausfindig machte, die ihm einigermaßen passte. Vor allem, weil sie auch mit seinem schmalen Einkommen zu bezahlen war. Teurer wie bei der buckligen Alten war sie ohnehin. Doch die Mieten waren wieder einmal gestiegen. Er würde mehr verdienen müssen, sah Joe bald ein. Viel mehr sogar. Wenig begeistert starrte er am ersten Abend zu dem engen Mansardenfensterchen hinaus, nachdem er Rucksack und Fluggepäck auf dem verblichenen, ausgefransten Teppich verdammt hatte.

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