Читать книгу Berliner Leichenschau. Kleines Einmaleins des Mordens онлайн
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Am Bergungsort hatte man den kleinen Strandabschnitt abgesperrt und den Toten mit einer Plane bedeckt.
Schwarz führte nun die Leichenschau durch, wie er es schon tausendmal in seinem Leben getan hatte. Er fand eine frische männliche Leiche, geschätztes Lebensalter um die fünfzig Jahre, Körpergröße ungefähr 180 Zentimeter, mit kräftigem, muskulösem Körperbau. Die Zeichen des Todes registrierte er in Form einer leichten, offenbar beginnenden Totenstarre und schwach ausgebildeter violetter Totenflecke. Der Körper wies noch spürbare Restwärme auf, am deutlichsten in den Achselhöhlen. Die rektale Temperaturmessung ergab 32 Grad. Die Totenflecke waren schwach an Gesicht, Hals- und Schultervorderseite sowie Unterschenkeln und Füßen erkennbar, sie waren aber auch spärlich an der Körperrückseite des auf dem Rücken liegenden Toten ausgebildet. An den Finger- und Zehenspitzen war die Haut leicht weißlich verfärbt und gequollen, was Schwarz als beginnende Waschhautbildung festhielt. Alle Befunde sprach er in knappen, routinierten Formulierungen in sein Diktiergerät. Er vermerkte, dass es keine gröberen Verletzungen gab.