Главная » Berliner Leichenschau. Kleines Einmaleins des Mordens читать онлайн | страница 17

Читать книгу Berliner Leichenschau. Kleines Einmaleins des Mordens онлайн

17 страница из 75

»Sie werden den Gesuchten gefunden haben«, sagte Granow.

Und so war es dann auch. Als sie aus dem Faltboot kletterten, sahen sie den Notarzt neben einem Mann von etwa fünfzig Jahren knien, der nur mit einer Badehose bekleidet war. Eingefunden hatte sich schon eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft, die wunderbare Frau Dr. Monique Müller-Linthe. Wer jetzt noch fehlte, war der Rechtsmediziner Prof. Dr. med. Robert Schwarz. Therersa Marotzke griff zu ihrem Handy und wählte die Nummer des geschätzten Kollegen.

***

Prof. Schwarz hatte sich eigentlich auf einige schöne Urlaubstage bei dem herrlichen Sommerwetter gefreut. Es waren Semesterferien, von denen er auch eine Woche für sich nutzen wollte. Endlich müsste er mal nicht um sechs Uhr aufstehen und mit der Autolawine eine gute Stunde vom beschaulichen Wendenschloss nach Mitte zur Charité in sein Institut fahren. Als er am Telefon die muntere Stimme der Kommissarin Marotzke hörte, legte er sein Buch beiseite und kletterte aus dem Liegestuhl. Wenn die 4. Mordkommission anrief, wurde er gebraucht. Den Ansatz zu einem brummigen Hinweis auf seinen Urlaub verschluckte er, weil die Marotzke ungefragt erklärt hatte, dass sein Oberarzt doch zu einer Tagung und die diensthabende Rechtsmedizinerin Frau Dr. Schöneberg in der Kinderklinik bei einem misshandelten Kind sei. »Kann ich nicht gleich über Müggelheim zur Krampenburg fahren?«, fragte Prof. Schwarz, aber die Kommissarin empfahl ihm die Anfahrt über Köpenick und Adlergestell bis zur Fähre in Schmöckwitz. Dort würde er an der Anlegestelle erwartet. Also vertröstete Schwarz seine Frau auf den Abend, griff nach seinem Einsatzkoffer und machte sich auf den Weg. Eine knappe Stunde später war er am Ziel und ließ sich auf dem Polizeiboot von der Kommissarin über die bisherigen Erkenntnisse informieren. Offenbar handelte es sich um einen frischen Leichnam, also würde er heute ohne odor mortis, den fürchterlichen Fäulnisduft in Kleidung und Haaren, nach Hause kommen.

Правообладателям