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Читать книгу Attentat Unter den Linden. Von Gontards dritter Fall. Criminalroman (Es geschah in Preußen 1844) онлайн

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Kußmaul gab dem bedienenden Markeur ein Zeichen, ihnen noch zwei Mokka zu servieren und dazu zwei Gläschen jenes herben Likörs, den er neuerdings bevorzugte.

»Das spricht natürlich gegen ein Attentat«, stellte er sodann nüchtern fest. »Wenn ihn jemand loswerden wollte, brauchte er doch nur die Zeit abzuwarten, oder?«

Gontard nickte zustimmend. »Allerdings passen die Pistole und der daraus abgegebene Schuss nicht so recht in dieses friedliche Bild.«

»Glaubst du, dieser Kirchner hatte Gründe, etwas gegen von Streyth zu unternehmen?«

Gontard seufzte. »Das eben gilt es herauszufinden. Immerhin halte ich Kirchner für intelligent genug, sich nicht mit einer just abgefeuerten Waffe in der Hand neben einer frischen Leiche erwischen zu lassen.«

»Na bitte! Und wenn es nun der Herr Oberst-Lieutenant höchstpersönlich und eigenhändig war, der die Pistole abfeuerte, um mit dem Ende seiner militärischen Laufbahn auch sein ruhmreiches Leben zu beschließen?«

»Nein, nein.« Gontard dachte einen Augenblick nach und schüttelte abwehrend den Kopf. »Da schätzt du den alten Zausel falsch ein. Er mag nicht besonders klug gewesen sein, aber zäh war er wie ungegerbtes Ochsenleder. Ein ehrpusseliger Soldat von altem Schrot und Korn, der sich zu wehren verstand und ewig Streit suchte. Der hätte sich allenfalls erschossen, wenn Prinz August höchstselbst es ihm befohlen hätte.«

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