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Kirchner steckte eine letzte Papierrolle in die Tasche und stellte diese auf den Stuhl neben seinem Bett. Er schaute zu Bernward von Pragenaus Bett. Der Stubenkamerad schaffte es nur leidlich, seine Decke nach Vorschrift zusammenzulegen. Jeden Morgen beobachtete Kirchner die Hast, mit der Pragenau das Zeug zusammenraffte.

Die Tür wurde aufgerissen, und Bernward von Pragenau torkelte in die Stube. Die Bierfahne erreichte Kirchner, noch bevor Pragenau den Mund öffnete.

»Das ist gut …« Pragenaus Worte klangen so wacklig, wie sein Gang zwischen den Betten ausfiel. »Ich hatte Sorgen, du schläfst schon …«

Kirchner ärgerte sich, dass er nicht ein paar Minuten früher in sein Bett gekrochen war. Auch wenn er Pragenau gut leiden konnte - ein Feingeist war der nicht gerade.

»O Mann, ich sage dir … ich hatte heute ein Erlebnis! Das glaubt mir kein Mensch!« Pragenau lallte herum, schien aber entschlossen, ein Gespräch anzufangen. Das konnte ja heiter werden!

Der Stubenkamerad ließ seinen plumpen Körper auf den Stuhl fallen. Das Holz ächzte, hielt aber stand. Wenn er saß, sah Bernward von Pragenau wie eine zu groß geratene Maus aus - mit seiner spitzen Nase und dem Kopf, der übergangslos in den Bauch überzugehen schien. Im Schein der Ölfunzel, die kaum das durchs Fenster fallende Mondlicht verstärkte, wirkte seine Gesichtsfarbe ungesund und grau.

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