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Ich will nicht wieder in dieses wacklige und schaukelnde Boot einsteigen und stattdessen koche ich mir einen zweiten Kaffee, aber auch der ist irgendwann ausgetrunken und ewig kann ich ja nicht hier sitzenbleiben, denke ich und habe großen Respekt vor dem Fluss. Paddeln ist wahrscheinlich ein bisschen wie Bergsteigen und der Fluss ist viel stärker als man denkt. Aber was kann ich jetzt anderes tun, als wieder ins Boot steigen und es aufs Neue versuchen? Kurz kommt mir der Gedanke, dass es ja recht hübsch hier ist, und ich sehe mich um. Wenn ich einfach hierbleibe?

Aber dann ziehe ich doch das Boot ins Wasser und steige mit zitternden Knien ein, fahre los und die Strömung nimmt mich auf. Nach einer Weile gewöhne ich mich an die Geschwindigkeit und an die Kraft des Wassers und der Fluss kommt mir schon nicht mehr ganz so bedrohlich vor wie gestern Abend.

Die Strömung scheint geringer zu sein, es ist nun eher ein gemächliches Dahintreiben und mir fällt auf, dass sich das Boot viel besser steuern lässt, wenn ich paddle. Wenn ich schneller bin als die Strömung, dann können mir die Strudel fast gar nichts anhaben, dann fahre ich einfach über sie hinweg, und nur, wenn ich mich treiben lasse, hat das Ruder eine gewisse Trägheit. Dann muss ich es schon eine ganze Weile, bevor sich die Spitze des Bootes in die Richtung dreht, in die ich fahren möchte, wieder gerade halten, sonst fahre ich Schlängellinien. Aber eigentlich ist es genau so, wie es auch jeder Fahrschüler in den ersten Stunden lernt. Wenn man nicht kurz vor der Motorhaube auf die Straße sieht, sondern dorthin, wo man auch hinfahren möchte, dann bleibt man nach einer Weile von ganz alleine in der Spur.

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