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Betont gelangweilt ließ sie ihren Blick durch den hübschen Raum schweifen und stellte fest, dass der Kommissar nicht auf sie gewartet hatte. Er schien, so wie erhofft, die Geduld verloren zu haben.

Uups, war sie ein böses Mädchen?

In sich hineinlächelnd überlegte sie, was sie als Nächstes tun sollte und entschied, die Blumen zu kaufen.

Er hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Als sie das Fahrzeug parkte, ausstieg und dabei ihre wohlgeformten Beine zeigte, musste er sich bezähmen, sie nicht gedanklich zu entkleiden. Sogar in Thüringens Hauptstadt wäre sie eine auffallende Erscheinung gewesen. Ihr Auftreten zeugte von Kopf bis Fuß von Klasse. Das tiefrote Kostüm mit einem knielangen Bleistiftrock umschmeichelte eine perfekte Figur. Er zwang sich, sich nichts von seinen Gedanken anmerken zu lassen und stellte sich auf die Begrüßung ein. Doch sie warf ihm nur einen knappen Blick zu, lächelte vage und – ging?

Er hatte Jessis Kommentar zu seinem Telefonausraster noch im Ohr („Das wird sie natürlich total überzeugt haben, mit dir zusammenzuarbeiten.“). Und als er ihr erklärt hatte, warum er Druck ausüben müsse, hatte sie gemeint, er sei so charmant wie ein Reibeisen. Er solle doch mal an den Film mit Kevin Costner und Whitney Houston denken – der Bodyguard und die Sängerin. Da hätte es vor Erotik geknistert, und das ganz bestimmt nicht, weil Costner herumgeschnauzt hätte. Sie sei Schriftstellerin, hatte er sich zu verteidigen versucht, und man wisse doch, dass alle Schriftstellerinnen dick seien, weil sie zu viel säßen, zu wenig Sport trieben und ständig Gummibärchen in sich hineinstopften. Abgesehen davon brächte diese Nervensäge von Frau ihn an den Rand des Wahnsinns.

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