Читать книгу Das Kreuz. Frank-Rothe-Krimi 3 онлайн
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Erfurt war bekannt für den größten Karnevalsumzug Thüringens, doch was wusste Rothe schon vom Eichsfelder Karneval. Nichts. Wenn er doch nicht in diesem lächerlichen Sheriffkostüm stecken würde. Hatte seine Tochter Jessi ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt? Er befürchtete, er war es selbst gewesen, der auf diese Schnapsidee gekommen war. Natürlich war er kein Karnevalsignorant. Wenn er früher in Erfurt keinen Dienst gehabt hatte, hatte er gefeiert. Es war die andere Seite in ihm, die Bedenken äußerte. Der Psychologe, der neben dem Singlevater und dem Polizisten auch noch in ihm steckte; und der fragte, ob er sich einen Sheriffstern an die Brust geheftet hatte, weil er mehr Mann sein wollte, als er tatsächlich war. Die Stimme war unnachsichtig und wollte wissen, ob er dieses Symbol von Männlichkeit und Stärke brauchte. Und wenn ja, warum und als Kompensation für was. Wie sah sein Liebesleben aus?
Rothe verkniff das Gesicht. Diese Selbstanalyse nervte. Er seufzte. Nun hatte er bereits mehrfach geklingelt und niemand öffnete. Wenn Bäcker darauf hoffte, Rothe würde sich lächerlich machen, indem er durch ein Fenster stieg, würde der Kollege sich täuschen. Rothe zog es dann eher vor zu gehen. Auch wenn Simone ihm später Vorhaltungen machen würde.