Читать книгу Karl -ausgeliefert онлайн
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Für die beiden SEK-Teams war dies im Grunde ein Routineeinsatz. Sogar die Gegebenheiten der Szene ähnelten denen des Trainingszentrums, auf dessen Gelände Standardsituationen trainiert wurden. Sie wussten, dass sich die Zielperson im Gebäude befand und sie hatten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Zwar hatte der Täter wahrscheinlich eine Geisel, aber es war zu erwarten, dass sich diese in einem separaten Raum in Gefangenschaft befand und somit keiner Gefahr ausgesetzt war.
Lautes Krachen und Splittern drang aus dem Gebäude, dann zweimal ein scharfer Knall. Nach dreißig Sekunden zerschmetterte die wuchtige Ramme die Eingangstür, die komplett aus den Angeln gerissen wurde. Weißer Rauch quoll aus der Türöffnung und weitere Nebelgranaten flogen ins Innere des Hauses. Die fünf Männer standen auf und stürmten, die Gewehre in Vorhaltestellung, in das Gebäude, und nach weniger als drei Minuten hatten sie die Zielperson, die keinerlei Gegenwehr leistete, aus dem Gebäude gezerrt und mit dem Gesicht nach unten in die Brennnesseln geworfen. Die Hände und Füße des Mannes waren mit schwarzen Kabelbindern gefesselt und zwei Beamte blieben bei der Zielperson, während der Rest der Mannschaft die Bretter von den Fensteröffnungen riss, um das Gebäude rauchfrei zu bekommen. Noch war der Einsatz nicht abgeschlossen, denn sie mussten nun das Entführungsopfer finden und retten. Wenn der Mann nach über zwei Monaten Geiselhaft überhaupt noch lebte, woran es erhebliche Zweifel innerhalb der Sonderkommission gab.