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Erst Stunden später kam er wieder an die Oberfläche. Der Schmerz war zu einem monotonen Dauergefühl abgeklungen. Das Fieber ließ ihn wie ein Stück Treibgut in rauer See unkontrolliert in die Realität eintauchen, um ihn gleich wieder im diffusen Nebel der völligen Orientierungslosigkeit versinken zu lassen. Das Gefühl des freien Falls wechselte sich ab mit einem sehr starken Drehschwindel, der ihm jede Kontrolle über seinen Körper nahm, den er ohnehin nicht mehr wahrzunehmen vermochte. Als habe er keine Grenzen mehr, als bestünde sein Körper aus einer Wolke, die sich ständig veränderte und keine Konturen besaß. Eine Wolke, die tief in ihrem Inneren einen glühenden Kern hatte, der unheilvolle Hitze ausstrahlte. An diesem ersten Tag im Keller war er dem Tod sehr nahe, ohne es zu wissen. An diesem Tag bestand seine Gedankenwelt nicht aus Worten und Bildern, Erinnerungen und Deutungen, sondern nur aus Gefühlen und sensorischen Empfindungen. Erst am Ende des zweiten Tages war er imstande, sich zu fragen, wer er ist. Doch diese Frage blieb unbeantwortet für ihn.

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