Читать книгу Mörderisches Bayreuth. Ein Franken-Krimi онлайн
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Als ihren Finanzdirektor hatten die drei Brüder Dieter Kowalski eingestellt. Ihr Verhältnis zu Dieter war ein besonderes – er war nicht nur der langjährige Freund und Vertraute von allen dreien, sondern auch ihr Halbbruder. Ein fruchtbarer Fehltritt ihres längst verstorbenen Vaters. Jetzt sollte er sich darum kümmern, dass im neu eröffneten „Richard Wagner“ stets genügend Cash Flow vorhanden war. Er erstellte die Bilanz, übernahm Gewinn- und Verlustrechnung, überwachte und bediente sämtliche Finanzierungsangelegenheiten. Auch die Steuer gehörte zu Dieters Aufgabenbereich. Bisher hatte er Manfred, Karl und Günther nicht im Stich gelassen, sie gut durch die schwierige Phase des Umbaus gelotst und danach die Weichen für eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft gestellt. Bei einer Sache konnte er allerdings nicht helfen.
Was den drei Kolb-Brüdern schwer im Magen lag, war die Abfindung von 250.000 Euro, auf die sie sich mit ihrer Schwester Laila geeinigt hatten. Diese Summe sollte ihr Erbanteil am Hotel sein, den sie ihr zur Erreichung ihres 28. Lebensjahres würden ausbezahlen müssen. So lautete die Vereinbarung. Noch war es nicht so weit, doch Kowalski erinnerte die drei ständig daran, dass der Tag der Fälligkeit unaufhaltsam näher rückte. Nächstes Jahr im Mai mussten sie zahlungsfähig sein. Wie sie das bewerkstelligen sollten, wussten die drei heute noch nicht. Das Hotel lief zwar gut – seit der Wiedereröffnung waren sie fast durchgehend ausgebucht –, doch die Kosten des Umbaus hatten sich längst nicht amortisiert. Die Schuldenlast der Kredite drückte.