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Soso, dachte ich, Durs Ursprung liest gar keine Bücher. Folglich hätte er niemals entdecken können, was in Schloss und Fabrik noch steckte.
Mein Tabakhändler, bei dem ich die Zeitungen durchblätterte, schüttelte den Kopf. »Hätte man den kennen müssen? Na ja, Kultur!« Der Händler lachte hinter seinem Bollwerk aus Bild, Spiegel, Focus, Neue Frau, Petra, Brigitte, Bild der Frau, Auto-, Eisen- und Heimwerkermagazinen und Lotto-Spielscheinen. Ich nahm nur den Stuttgarter Anzeiger mit.
»Wir werden neu anfangen«, behauptete der Sohn Ruben Ursprung. Ohnehin sei es dem Laden in letzter Zeit nicht gut gegangen. »Ein überlebtes Konzept.«
Hinterm Hauseingang feudelte Oma Scheible Ecken und Treppen.
»So, hen sie dem jetz’ endlich de Lade abfackelt!« Mit krachenden Wirbeln richtete sie sich auf, soweit sie das noch konnte.
»Wer sie?«, fragte ich.
»Des tätet Sie gern wisse, gell?«
»Schon!«
»Ich kenn den Durs, da war er noch so!« Die Alte hielt die knorrige Hand in Hüfthöhe, was etwa meiner Kniehöhe entsprach. »Der kommt aus Gablenberg, wo ich auch herkomm. ’s war’en rechter Lausbub. Die Buchbinderlehre hat er abbroche! Lange Haar hot er g’het, zu dene Linke isch er gange. Die arme Eltere! Der Vadder hot ja dann mit seiner Fabrik für Hoseknöpf ein Vermöge g’macht.«