Читать книгу Malefizkrott онлайн
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»Danke.« Ich legte den Trenchcoat über meinen Arm.
Lolas Blick war nadelscharf, er trennte alle Nähte meines spießigen Anzugs auf, freilich ohne sich schlüssig zu werden.
»Das ist meine Tochter Lola«, sagte Michel Schrader.
Ihr Händedruck war gewollt lasch. Ich schaute ihr ungeniert auf die Titten. Sie zog die Jacke zusammen. Unser geheimes Spiel begann.
»Darf ich bitten«, sagte der Vater. Im Wohnzimmer standen ein Klavier, Möbel, Unterhaltungstechnik und Leuchtmittel, die den unbedingten Willen zur Gestaltung verrieten. In die weißen Ledersofas würde niemand zu furzen wagen. Die Glasfront erlaubte direkten Einblick auch unterhalb der Gürtellinie. Nach dem, was ich über Feng-Shui wusste, ging es kaum unheimeliger.
Auf dem Rauchglascouchtisch lagen die Süddeutsche, die Welt, der Stuttgarter Anzeiger und das Buch mit dem callgirlroten Cover.
»Ja, das ist es, das Corpus Delicti.« Michel Schrader nahm es hoch, wechselte es von einer Hand in die andere, bevor er es mir überreichte.
Lola lächelte Grübchen in ihre Backen. »Nur so eine Spielerei von mir.«