Читать книгу Kopflos in Dresden онлайн
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»Ja, das könnte sein.« Maria kratzte sich mit der Bleistiftspitze die Kopfhaut, was Gerd mit einem irritierten Blick quittierte.
»Ich glaube, ich vertrage dieses blöde Shampoo nicht«, entschuldigte sie sich.
»Also mit einem Fahrrad …«
Ihre Überlegungen wurden durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Hastig sah sie auf ihre Armbanduhr.
»Das rote Pullöverchen!«, raunte sie und grinste verschwörerisch.
Tatsächlich. Es war Dr. Martin in seinem unvermeidlichen roten Pullover. Dazu trug er eine ausgebeulte gelbe Baumwollhose. Ein merkwürdiger altmodischer Lederblouson krönte dieses Gesamtbild der Geschmacklosigkeit. Das dichte weiße Haar stand wie bei einem Hahn hoch zu Berge und verlängerte sein ohnehin schmales Gesicht. Der große Kopf passte nicht zu dem rundlichen, halslosen Körper. Genau genommen passte nichts zueinander. Die Arme waren für seinen gedrungenen Oberkörper zu lang und die Beine zu kurz. Die dicken Brillengläser ließen seine Augen zu kleinen, braunen Murmeln zusammenschrumpfen. Etwas Kindliches und – Maria schämte sich für diesen Gedanken – fast Retardiertes ging von dem Psychologen aus. Aber das täuschte. Sein Verstand war äußerst scharf, geprägt von analytischem und logischem Denkvermögen.