Читать книгу Kleiner Tod im Großen Garten. Kurzkrimis онлайн
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»Oh, Scheiße! Nein, nein.« Die blau gekleidete Frau beißt sich auf die Unterlippe. »Entschuldigung. Es ist so schrecklich. Ich hab’s gewusst, der Albtraum hört nicht auf. Bitte warten Sie einen Augenblick, ich schließe nur kurz die Eingangstür.«
Sie sei halt von Kunst fasziniert und besonders schätze sie Niki de Saint Phalle, die sie als wunderbar ästhetische Erotomanin geradezu verehre. Und den im Großen Garten Verstorbenen habe sie gekannt, ja. Dieser reife Politiker sei öfter bei Vernissagen und offensichtlich sehr kunstinteressiert gewesen. Er habe ihr schon öfter Avancen gemacht und ihr nun – dank seiner Beziehungen – eine exklusive Nacht in der Niki-de-Saint-Phalle-Grotte versprochen. »Im blauen Raum wie die Tiefe des Himmels und der See«, das müsse doch der Höhepunkt ihrer künstlerisch-erotischen Biografie sein. Erst habe sie diesen Vorschlag albern und zu riskant gefunden, dann aber doch zunehmend Geschmack an ihm gewonnen und schließlich zugestimmt. Ihr sei es dabei mehr um Kunst und Erotik als um schlichten Sex gegangen.