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»Wer?«

»Na, der Motorradfahrer.«

»Oh nein, der ist gleich nach der Einlieferung ins Hospital verstorben. Er hatte wohl zu schwere Kopfverletzungen.«

Dagmar war erschüttert.

»Dann ist ja seine Familie jetzt noch ärmer dran als vorher.«

»Ja, davon kann man ausgehen, da nun wahrscheinlich der einzige Ernährer wegfällt.«

Dagmar überlegte. Sie stellte sich in Gedanken eine ältere, verhärmte Frau in verschlissener Kleidung vor, die umringt war von einer ganzen Schar ausgehungerter, weinender Kinder.

»Hatte er Familie?«, wollte sie wissen. Der Mann am Telefon konnte diese Frage nicht beantworten, da er dafür Unterlagen einsehen musste, die sich in einem anderen Raum befanden.

»Wenn Sie Zeit und Lust haben, dann besuchen Sie mich doch einfach in unserem Office«, schlug er vor.

»Ich könnte Ihnen bis dahin weitere Informationen beschaffen und Sie würden mir die Möglichkeit geben, ein bisschen Werbung für unsere kleine private Hilfsorganisation zu machen.«

So kam es, dass Dagmar schon kurze Zeit später in einem hell getünchten Raum im Stadtteil Klong Toey in einer kunstlederbezogenen Sitzecke saß und sich angeregt mit dem Rettungsassistenten Elmar Trepkau unterhielt. Elmar hatte sein Medizinstudium unterbrochen, um sich für eine kleine Organisation zu engagieren, die sich bemühte, eine dramatische Lücke im Rettungssystem der Hauptstadt zu füllen. Sie nannten sich Seelensammler. Da sich die thailändischen Krankenhäuser selbst finanzieren mussten und kaum ein Thailänder eine Krankenversicherung vorweisen konnte, rückten Rettungswagen in der Regel erst nach Klärung der Kostenübernahme zu Unfällen aus. Die Organisation finanzierte sich aus Spenden. Sie hatten einfache Rettungsfahrzeuge, mit denen sie schnell zur Stelle waren und Erste Hilfe leisteten. Anschließend verbürgten sich die Seelensammler, die offiziell Medical Emergency Volunteers hießen, für die Bezahlung von notwendigen medizinischen Behandlungen und regelten die Versorgung durch Angehörige oder durch eigene Mitarbeiter.

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