Читать книгу In der Falle. Kappes 15. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1938) онлайн
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«Nicht mal vor der Olympiade habt ihr die gekriegt?», fragt Trampe ein wenig spöttisch. «Scheinen ja dolle Burschen zu sein.»
«Scheint so», meint Kappe einsilbig, und an Eschborn gewandt: «Woher wissen Sie denn davon?»
Wird Willy Eschborn tatsächlich erst in diesem Augenblick klar, dass er sich da voreilig auf eine unangenehme Geschichte eingelassen hat?
«Hat ein Kollege bei Ambi erzählt», sagt er. «Der kam auf seinem Fahrrad aus Erkner dazu.» Ambi, das sind die großen Ambi-Budd Presswerke in Schöneweide, wo Autokarosserien gefertigt werden.
Kappe setzt seinen Hut auf und greift zur Klinke der Wohnungstür. «Dann werden ihn meine Kollegen ja als Zeugen vernommen haben», sagt er abschließend nur.
NEUE FEINDE
DIE BEIDEN MÄNNER, die sich in dem repräsentativen Büroraum in der Prinz-Heinrich-Straße gegenübersitzen, sind alles andere als Freunde. Der eine, hinter dem pompösen Schreibtisch in einem bequemen Schreibsessel lümmelnd, trägt die schwarze Uniform der SS, der vor ihm auf dem Besucherstuhl ist in Zivil. Betrachtet man die beiden, so fallen vor allem ihre markant hervortretenden Nasen auf. Sie könnten Brüder sein. Brüder im Geiste sollten sie zumindest sein. Doch nicht einmal das sind sie.