Читать книгу Das Duell des Herrn Silberstein. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin des 19. Jahrhunderts онлайн
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Jeder bekam nun von der zuvor versteckten halben Mazza, dem Afikoman, ein Stück sozusagen zum Nachtisch.
Die Weinbecher wurden zum dritten Mal gefüllt und nach dem Segensspruch geleert.
Der Hausherr sprach nun einige Psalmen, und man sang Lieder zum Lobe Gottes. Dann wurde der vierte Becher Wein getrunken.
Tharah Seligsohn schloss den Seder mit der Erklärung, dass er hoffe, die Sederfeier habe Gottes Wohlgefallen gefunden. Dann sang man gemeinsam Le-Schana ha-Ba’a bijruschalajim ha-Bnuja – Nächstes Jahr im wiedererbauten Jerusalem!
Rahel Seligsohn war glücklich, die Gäste zufrieden zu sehen. Harmonie in Familie und engem Freundeskreis ging ihr über alles. Nun musste sie die Kinder zu Bett bringen und ihnen noch die dem Tag angemessene Gutenachtgeschichte erzählen. Ihre Schwiegermutter und Katharina Rosentreter baten, sich anschließen zu dürfen. Die Männer nutzten die Gelegenheit, im Herrenzimmer ein wenig zu plaudern.
»Dieses Pessach …« Jason Silberstein lehnte sich weit im Sessel zurück. »Hat das denn sein müssen damals? Wir hätten schön in Ägypten bleiben und da unseren eigenen Staat errichten sollen – Wüste gibt es ja genug dort. Dann hätte keiner in die Diaspora gemusst.«