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Als Tharah Seligsohn in der Nacht vor Pessach nach Hause gekommen war, begann die zeremonielle Suche nach Chamez. An ihr hatten die Kinder immer große Freude, denn sie durften vorher Brotstücke verstecken, damit sicher war, dass Chamez auch wirklich gefunden wurde. Tharah Seligsohn zündete eine Kerze an und ging mit ihr von Zimmer zu Zimmer, um Chamez zu suchen. Dann folgten Keller und Dachboden, denn auch hier war vielleicht gegessen worden. Alle Krümel wurden mit einer Feder zusammengefegt und kamen auf einen großen Holzlöffel, um am nächsten Morgen verbrannt zu werden.

»Wie viele Stücke hast du gefunden?«, fragte Rebekka ihre Mutter.

»Vier.«

»Stimmt.« So viele Brotstücke hatten sie versteckt.

Tharah Seligsohn konnte nun Bittul sagen: »Aller Sauerteig und alles Chamez, das in meinem Besitz ist, welches ich nicht gesehen und nicht vernichtet habe, soll nichtig und besitzerlos sein wie der Staub der Erde.«

Die Vorbereitungen für den Sederabend traf Rahel Seligsohn ebenso mit Umsicht wie mit freudigem Herzen. Es war eine Menge zu beschaffen und zuzubereiten: Sellerie und Kartoffeln für den Karpass, ferner Bitterkraut, Maror, oder ersatzweise Meerrettich und schließlich eine bestimmte Mischung aus geriebenen Äpfeln, Nüssen und Wein, mit Zimt gewürzt, die Charosset. Hinzu kamen Wein, Mazza, ein Schälchen Salzwasser, ein auf offenem Feuer gerösteter Knochen und ein gekochtes Ei.

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