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Ins Schwäbische Allgäu hinüber brauchte ich anderthalb Stunden. Die Sonne warf schon sehr lange Schatten, als ich meine Charlotte ein paar Kilometer von Wangen im Allgäu in dem Ort namens Sommers abstellte und die Landstraße entlangspazierte, wo Juris Adoptiveltern den Tod gefunden hatten. Das Schild mit der Aufschrift »Totensteige« wies in einen Feldweg, der zwischen Maisanbau einen Hang hinauf in den Himmel führte. Hier musste es passiert sein. Warum, verriet die sanft geschwungene, etwas abschüssige Straße nicht. Charlotte hatte währenddessen einigen älteren Herren schöne Augen gemacht und ließ sich vom Dorfvolk bewundern. Einer der Männer erinnerte sich an den Unfall. Er deutete in die Senke. »Die send von außerhalb gsi. Wahrscheins hat die Sonn sie blendet. Da hats die neibetschet. Sofort tot.«

Das brachte alles nicht viel.

Ich rief beim Hamburger Abendblatt an. Nach einigen »Ich stell Sie mal durch« hatte ich einen Lokalreporter dran, der Oiger Groschenkamp kannte. »Ja, er legt größten Wert darauf, dass er auf keinem Foto drauf ist. Und wir dürfen ihn in keinem Artikel namentlich nennen. Er sei nicht wichtig, erklärt er. Er lehnt auch jede Ehrung ab. Er tut ja viel für sozial Schwächere, er vergibt Kleinkredite.« Der Reporter beschrieb Groschenkamp als unauffälligen Mann um die achtzig. »Es geht übrigens die Rede, er leide unter Agoraphobie. Aber bestätigen kann ich das nicht.« Über die Edmund-Gurney-Stiftung wusste der Reporter nichts. »Ich glaube, ich weiß, welche Villa an der Elbchaussee das ist. Sie hat auffällig viele Blitzableiter, sie ist förmlich überzogen damit.«

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