Главная » Totensteige читать онлайн | страница 6

Читать книгу Totensteige онлайн

6 страница из 169

Der Kamerascheinwerfer holte das Medium Janette ins Licht, eine schwermütige Hausfrau, deren Kinder ausgeflogen waren und die nun ihrer Bestimmung folgen konnte. »Ich spüre den Tod«, sagte sie, »das klingt seltsam, aber es ist so.« Zur Bande gehörten noch zwei Jungs mit Schirmmützen, Laptops, Mikros, Diktafon, Infrarotgeräten und Kameras. Für das Spektakel hatte die Schlossverwaltung nur die Schlosskirche und den Fasskeller öffnen wollen. Nebenan im Restaurant feierte eine Hochzeitsgesellschaft die in der Schlosskirche überstandene Trauung. Liebe lag in der Luft. Gerade war hier ein Segen gesprochen worden und zwar ein katholischer, also ein gültiger. Wird sich da ein Gespenst zeigen wollen?, fragte ich mich, während die Geisterjäger von der Bodenseeseite der Schwäbischen Alb Laptops verstöpselten und Messgeräte aufbauten.

Die Kirche war barock: hoch, aber kurz, nur ein paar dunkle Kirchenbänke lang. Gemalter Marmor, Halbsäulen, Engel und Geschnörkel wucherten, als könnte hier doch noch eine Kathedrale wachsen. Vielfältige Schatten sprangen mit jedem Schritt, den der Kameramann mit seinem Scheinwerfer machte.

Правообладателям