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Der Schlossführer plauderte von Spuk und Giftmord. Karl Alexander, der Vater von Carl Eugen, sei am Schlagfluss gestorben oder vergiftet worden. Er hauche die Besucher manchmal an. Wir hockten in den Bänken und atmeten kaum. Kitty und Janette saßen mit geschlossenen Augen in der Mitte. Es gibt Regeln, hatten wir erfahren. Stille ist eine. Warten, bis der Geist einen anfasst, bis es poltert, bis das Gaußmeter einen magnetischen Ausschlag zeigt, der kalte Hauch kommt. Dann ist er da.
Plötzlich ging das Licht der Kamera aus. Es knallte. Eine Reporterin kicherte noch. Dann Stille. Das ewige Licht am Altar war eines von zweien. Auch Kittys Magnetometer blinkte rot. Dann der Luftzug. Auf einmal stand das Portal der Kirche sperrangelweit offen.
Da fing auch ich an zu glauben. Es war dann aber doch bloß ein Wächter, der wissen wollte, wann wir fertig waren.
»Ist noch jemand hier?«, fragte Kitty nach neuerlichem Einstillen ins Barocke.
Janette zuckte, sagte: »Ja«, und drückte ein traurig-triumphierendes Lächeln in die Mundwinkel. Schande über den, der die Geisterwelt belächelt! Aber niemand lächelte in diesem Moment. Janette hob die Hand und deutete nach links in den Zwickel zwischen Apsis und Querhaus gegenüber der Orgel. Die Jungs peilten mit Kameras und Infrarotthermometern.