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Steenbergen nickte stumm.

»Handy.«

Steenbergen griff in die Brusttasche seines Anzugs.

»Langsam, keine Spiele.«

Steenbergen reichte Müller sein Smartphone, langsam und ohne Spiele.

Die Idee mit der ermordeten Frau war genial, denn nun würde Steenbergen es tunlichst vermeiden, von seiner eigenen Familie zu reden. Es würde ihn auch von anderen Dummheiten abhalten.

»Ich sag Ihnen jetzt was. Sie sind mir völlig egal. Ich tu Ihnen nichts, wenn Sie nicht nerven.«

Steenbergen nickte, nicht direkt erleichtert, aber doch wieder wie ein Mann mit einer Perspektive.

»Ich will nur aus Köln raus, verstanden? Sie fahren mich, ich sage, wohin. Wenn wir auffallen, sind Sie tot wie die alte Schlampe. Wenn nicht, lasse ich Sie noch heute Abend frei.«

Steenbergen nickte wieder.

»Denken Sie an Ihre Familie.« Müller schaltete das Smartphone aus und steckte es ein. »Und jetzt los.«

19.11 Uhr

Das Besondere am Tod – auch einem fremden – war das Gewicht, das jede Handlung und jeder Satz in seiner Nähe annahmen. »Rosebud«, »Mehr Licht!«, »Es ist vollbracht«, das waren unsterbliche Worte, die ihr Geheimnis doch bloß aus der Situa­tion zogen, in der sie gesagt worden waren. Es war fast eine Kunstform. Bring den Tod ins Spiel, und die Äußerungen aller Beteiligten wachsen ins Monumentale, wirken wie vor Publikum gesprochen. Glücklicherweise wusste Steenbergen nichts von seinem bevorstehenden Ableben, sonst hätte er sicher Schnörkel angebracht. Er wäre kitschig geworden. Er hätte Worte gebraucht wie: Liebe, Vergeltung. Mord. Da war es weit besser, er konzentrierte sich aufs Fahren und sagte nur ab und zu: »Hier jetzt rechts?« oder: »Wenn wir da vorn geradeaus wollen, muss ich aber die Spur wechseln.«

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