Читать книгу Auge um Auge. Der 23. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1954) онлайн
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Aber hier im Krankenhaus geschah nun sogar das, was er nicht mehr für möglich gehalten hätte: Sein Geschlechtstrieb kehrte zurück. Das mochte an den schnuckligen Krankenschwestern liegen, vor allem aber wohl an der Frau, die die Apotheke des Salernitana-Krankenhauses leitete. Ihren Namen hatte er schon herausgefunden: Stefanie Burghardt. Und um der geisttötenden Langeweile des Krankenhausalltags zu entgehen, lauerte Waschinsky öfter an der Tür der Krankenhausapotheke und folgte Stefanie Burghardt in einiger Entfernung, wenn sie ihren Arbeitsplatz verließ. Leider verlor er sie, langsam wie er war, immer schnell aus den Augen, doch das machte ihn noch gieriger. Heute fand er sie am Eingang zur Kantine, wo sie in einer Schlange stand und wartete, bis ein Tisch frei wurde. Herb war sie, richtiggehend dominant, dabei aber mit ihren langen blonden Haaren durchaus eine schöne Frau. Aber – und das hielt ihn davon ab, sie anzusprechen – sie hatte auch etwas von einer KZ-Ärztin an sich. Sie erinnerte ihn an Herta Oberheuser, die im Konzentrationslager Ravensbrück an medizinischen Experimenten mit Häftlingen beteiligt gewesen war.