Главная » Auge um Auge. Der 23. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1954) читать онлайн | страница 44

Читать книгу Auge um Auge. Der 23. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1954) онлайн

44 страница из 50

«Zur Weltmeisterschaft muss ick unbedingt ’n Fernseher ham!», rief Eichhorn. «Det heißt, wenn ick bis dahin noch lebe.» Das war fraglich, denn die Ärzte fürchteten, dass sein Magenkrebs schon Tochterzellen gebildet hatte.

«Die Fußball-WM ist doch völlig unnötig», merkte Altmann an. «Die können den Ungarn auch sofort den Pokal überreichen.»

«Bloß nicht!», rief Haberkorn. «Dann kauft sich ja keiner mehr einen WELTFUNK-Apparat.»

Altmann hatte prinzipiell etwas gegen den Fußball. «Der ganze Rummel ist doch nur dazu da, um von der Politik abzulenken. Fußball ist Opium für das Volk. Anstatt diesem Globke und den anderen Obernazis, die noch in Amt und Würden sind, endlich den Prozess zu machen, haben die Deutschen nichts anderes im Kopf als ihren Fußball.»

«Besser, die Leute beten Fritz Walter an als Adolf Hitler», sagte Waschinsky. «Aber Sie haben schon recht, das ist das alte Prinzip von panem et circenses, Brot und Spiele, Brot und Spiele. Das stammt aus einer Satire des römischen Dichters Juvenal, Juvenal, der damit die Entpolitisierung des Volkes kritisiert, kritisiert. Kaiser Trajan hat besonderen Wert auf die Unterhaltung der Massen gelegt und gesagt: Populum Romanum duabus praecipue rebus, annona et spectaculis, teneri. Übersetzt bedeutet dieser Satz, dass sich das römische Volk insbesondere durch zwei Dinge in Schach halten lasse: Getreide und Schauspiele. Getreide und Schauspiele.»

Правообладателям