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«Quatsch!», widersprach Clemens. «Musik lässt sich nicht verbieten. Jazz gibt es sogar bei den Russen. Nur keine Platten. Das ist das Problem.»

Peters Problem bestand eher im hohen Preis der Langspielplatten. Die billigeren 45er knisterten nach einer Weile wie ein Lagerfeuer. Sein Taschengeld, das er durch allerlei Nebenarbeiten aufbesserte, reichte nie aus. Einmal in der Woche setzte er in einer Kneipe Kegel auf, für einen Stundenlohn von einer Mark. Das war schäbig genug, aber bei einem Wechselkurs von eins zu vier eine Menge Geld für die Billigkonkurrenz aus dem Osten.

Clemens’ schmale Künstlerhände sahen nicht aus, als hätten sie jemals Kegel aufgesetzt oder andere schwere Arbeiten ausgeführt. Wollte er allerdings eine LP kaufen – die meisten kosteten 19,90 DM –, so waren das in seiner Währung fast neunzig Mark.

«Hast du eine größere Plattensammlung?», fragte Peter dennoch.

«Nur das Wichtigste», antwortete Clemens. «Vom Oldtime nur die wahren Schöpfer: Armstrongs Hot Five, den frühen Sidney Bechet, allenfalls noch Really the Blues mit Tommy Ladnier.»

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