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Uwe Dreetz ging oft ins «Resi». Weniger um sich zu amüsieren, sondern mehr aus beruflichen Gründen. Er war nur ein kleiner Gauner, wollte aber gern das werden, was man seit der Zeit Kaiser Wilhelms II. einen Gigolo nannte, das heißt sexuell geprägte Beziehungen zu älteren Damen unterhalten und sich von ihnen aushalten lassen. Dass er mehrfach vorbestraft war, auch wegen einiger Gewalttaten, störte ihn nicht, er empfand es eher als Ritterschlag. Über die Warnung eines Sozialarbeiters in der JVA Tegel –«Uwe, wenn du so weitermachst, bringst du noch mal jemanden um und landest lebenslänglich bei uns»– hatte er nur gelacht.

Heinz, der Freund, mit dem Dreetz an diesem Tag im «Resi» war, pflegte zu sagen, er sei ein so gutaussehender Mann, dass ihn die Polizei eigentlich einsperren müsse. Manche erinnerte er sogar an Gregory Peck. Auf dem Kurfürstendamm war er schon einmal mit dem Schauspieler verwechselt und um ein Autogramm gebeten worden.

Heinz wunderte sich, dass Uwe Dreetz noch nicht zum Telefon gegriffen hatte. «Na, noch keine ältere Dame mit viel Zaster im Visier?»

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