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Niemand ahnte etwas von seinen inneren Nöten, für seine Mitmenschen war er der überaus erfolgreiche Pharmazeut und Geschäftsmann, der sein Glück gemacht hatte.

Es war Sonntag. Alle Welt freute sich auf diesen Wochentag, Wittenbeck dagegen fürchtete ihn. Da saß er mutterseelenallein in seiner alten Villa in Kladow und verfluchte Gott und die Welt. Kladow – er konnte das Wort nicht mehr hören. Das Haus sollte verkauft werden, aber sein Makler hatte noch keinen zahlungskräftigen Käufer gefunden. Sein neues Domizil in der Nähe des Fehrbelliner Platzes war noch nicht bezugsfertig, weshalb er immer noch einige Tage und Nächte in Kladow verbrachte. Das wollte er bis zum Ende des Herbstes durchhalten, da er bis dahin draußen in der Gatower Heide und unten an der Havel noch ausgedehnte Spaziergänge unternehmen konnte.

Heute war der 13. September. Im RIAS wurde schon den ganzen Morgen über den Besuch Martin Luther Kings berichtet. Der amerikanische Bürgerrechtler und Baptistenpfarrer war für 48 Stunden nach Berlin gekommen. Wittenbeck ärgerte es, dass die Rundfunkleute nicht Martin Luther sagten, sondern «Martin Luser», als wäre der große Reformator ein Verlierer.

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