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«Und jede Folge ist ein Straßenfeger. Nur …», Kappe seufzte hörbar, «… kommt unsere Mordkommission leider nie zu Ehren.»

«Tut mir leid, dass in unseren Geschichten niemals eine Leiche vorkommt», sagte Werner Brink. «Aber mir geht es um die alltägliche Kriminalität und das Berliner Milieu. Wie agieren die kleinen Ganoven, was treibt sie an? Wenn Sie das große Krimi-Ballyhoo wollen, dann müssen Sie sich 77 Sunset Strip, Auf der Flucht mit Richard Kimble oder Mit Schirm, Charme und Melone ansehen.»

Der Kollege Dörner und Werner Brink zogen weiter, und Kappe fragte sich, wie er die Zeit bis zum Feierabend totschlagen sollte. Er blieb am Fenster stehen und sah auf die Straße hinunter, bevor er an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte.

Bald darauf traf Hans-Gert Galgenberg ein. Er kam etwas zu spät, denn er war gerade umgezogen und wohnte nun weit draußen in Steinstücken. Dort gab es günstig kleine Häuser zu kaufen, denn Steinstücken war eine West-Berliner Exklave in der DDR. Seit dem 13. August 1961 durften die Einwohner nicht mehr in die sie umgebenden Ortsteile Neubabelsberg, Babelsberg und Potsdam. West-Berlin war nun nur noch über einen Waldweg nach Kohlhasenbrück zu erreichen, wobei man aber zwei Grenzübergänge passieren musste. Nachdem es eine Reihe von Fluchtversuchen aus der DDR gegeben hatte, war Steinstücken noch stärker mit Mauer und Stacheldraht abgesichert worden als das übrige West-Berlin. Wer wollte hier schon wohnen?

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