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Ludwig Wittenbeck sollte aus dem Krankenhaus entlassen werden. «Ruhen Sie sich aus, und genießen Sie die Natur!», hatte der Chefarzt bei der Verabschiedung gesagt, nachdem er in der Krankenakte gelesen hatte, dass sein Patient in Kladow wohnte.

«Aber ich werde Kladow in Kürze verlassen und in die Kaubstraße ziehen, sozusagen in die West-Berliner Innenstadt. Gekauft ist das Haus schon, es muss aber noch renoviert und neu eingerichtet werden. Bisher habe ich da nicht viel mehr als ein Sofa, einen Tisch und ein paar Stühle stehen, aber in die Selbitzer Straße will ich nicht mehr zurück.»

Eben noch hatte er den lebhaften Krankenhausalltag genossen, nun war er wieder mit einem monotonen Tagesablauf und dem Alleinsein konfrontiert. Er war müde. Plötzlich verspürte er unwillkürlich eine starke Sehnsucht nach seiner Ehefrau Gisela. Von seinem Neffen Siegfried hatte er inzwischen erfahren, dass sie in der Pension Groß in der Konstanzer Straße untergekommen war. Die Nummer fand er schnell im Telefonbuch. Ohne lange über das Für und Wider eines Anrufs nachzudenken, wählte er sie. Besetzt. Auch beim zweiten Mal hörte er nur das schnelle Tuten in der Leitung. Er fluchte. Der Drang, mit jemandem zu sprechen, war zu stark, als dass er den Hörer jetzt wieder aufgelegt hätte. So rief er bei seiner Firma an, denn die Nummer kannte er auswendig.

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