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So harrte Kriminalkommissar Otto Kappe wartend in dem eisigen Frost aus, klapperte mit den Zähnen und verfluchte den plötzlichen Kälteeinbruch. Bis zu minus 30 Grad waren angekündigt. Für ihn fühlte es sich jetzt schon an wie minus 50. Um sich abzulenken, dachte er darüber nach, was sie mittlerweile über die Fälscherwerkstatt wussten. Neben «Schmuggelkönig» Henry Liebermann gehörten mindestens noch drei weitere Personen der Fälscherbande an: der 39-jährige Graphiker Hans Brecht, der 53-jährige Buchdrucker Johannes Neyd und ein Unbekannter, der Pole sein sollte.

Liebermann hatten sie geschnappt. Aber die Freude war nur kurz gewesen, denn er hatte geschwiegen wie ein Grab und war kurz darauf aus dem Untersuchungsgefängnis Moabit ausgebrochen. Angeblich lebte er jetzt im Sowjetsektor. Das deutete darauf hin, dass der Staatssicherheitsdienst aus der Zone, kurz SSD, die Finger im Spiel hatte. Deshalb kamen sie wahrscheinlich auch nicht an Liebermann heran. Und obwohl die Fahndung auf Hochtouren lief, schafften es die anderen Fälscher, die Arbeit am Laufen zu halten. Die waren frech wie Bolle. Otto Kappe verstand allerdings noch immer nicht, was den SSD dazu bewogen haben könnte, die Fälscherwerkstatt ausgerechnet in einem Haus in einem der drei Westsektoren einzurichten, wo es in der Zone doch viel sicherer gewesen wäre. Vielleicht war es ihnen einfach zu riskant, die gefälschten Papiere in den Westen zu schmuggeln. Der anonyme Hinweis zum Versteck der Bande hatte jedenfalls glaubwürdig geklungen.

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