Читать книгу Am Tag, als Walter Ulbricht starb. Roman онлайн
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Sie drängte ihren warmen Körper an ihn. «Das weiß doch jeder. Aber manchmal denkt man trotzdem dran, stimmt’s?»
Sie ahnte nicht, wie oft er daran dachte. Und welche Rolle sie dabei spielte. Ohne dich wäre ich längst weg, hätte er sagen müssen. 1968, kurz vor dem bösen Ende in Prag, war er gerade so weit gewesen, sich samt seiner auf Mikrofilm kopierten Zeugnisse und Unterlagen über die Tschechoslowakei abzusetzen. Und ausgerechnet da hatte es zwischen ihm und der umschwärmten Chefsekretärin Carola gefunkt. Bei einem Geplänkel über Carolas Berufsbezeichnung.
«Sie sind doch seine unentbehrliche Sekretärin», hatte er ihr geschmeichelt. «Ohne Sie ist der Boss doch hilflos.»
«Ich bin die Hauptsachbearbeiterin.» So hieß sie nur, damit sie ein bisschen besser bezahlt werden konnte.
«Aha. Und wer ist für die Nebensachen zuständig?» So hatte es angefangen. Und jetzt lag er hier neben seiner Eroberung, auf die er immer noch stolz war, und sie fragte ihn, ob er rüber wollte. «Im Traum bin ich manchmal plötzlich drüben», sagte er.