Читать книгу Dr Crime und die Meister der bösen Träume онлайн
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Moderne Verschlüsselungstechniken helfen dabei enorm und haben die Erarbeitung derartiger Dokumente deutlich erleichtert. Trotzdem ist die Verhandlung solcher Abmachungen eine der heikelsten Phasen solcher Geschäfte. In unseren Tagen werden diese Vereinbarungen nach dem Prinzip des doppelten Schlüssels abgesichert. Die beteiligten Parteien haben nur gemeinsam Zugriff auf den Klartext ihrer Vereinbarung. Fallen das Dokument und auch noch der Schlüssel eines der Beteiligten in unbefugte Hände, bleibt der Vertrag unlesbar. Erst wenn man sich auch des zweiten Schlüssels bemächtigen kann, besteht Zugriff auf den Klartext.
Theoretisch.
Praktisch sieht das Ganze aber so aus, dass noch ein dritter Schlüssel existiert, der in der Regel bei einer Anwaltskanzlei hinterlegt ist. Auch hier kann niemand allein damit etwas anfangen. Und wer ganz sicher gehen will, hinterlegt einen vierten an einer weiteren Stelle. Da die Partner häufig in verschiedenen Ländern oder Kontinenten operieren, müssten Ermittler einer internationalen Polizeiaktion exakt koordiniert an drei bis vier Stellen zeitgleich zugreifen. Und dann sollten sie auch genau wissen, wo diese kleinen Datenpakete versteckt sind. Dass sie sich nicht einfach auf irgendwelchen Rechnern, die darüber hinaus noch mit dem Internet verbunden sind, oder gar in der Datenwolke befinden, versteht sich von selbst. (Überhaupt: Der Begriff der „Cloud“ gehört verboten. Das ist die typische Vernebelungssprache der IT-Branche. Diese Wolke gibt es nicht. Es gibt nur Festplatten und Server.) Jedenfalls sähen die olympischen Goldmedaillengewinner im Synchronspringen gegen eine derartige Polizei-Aktion alt aus. Und wenn etwas mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen ist, dann, dass es irgendwo auf dieser Welt eine Behörde gibt, die in der Lage wäre, derart präzise vorzugehen. Die kleinste Unwucht und die verschlüsselten Daten bleiben, was sie sind: Datensalat.