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Burn after reading, aber eleganter.

Die Eleganz der Algorithmen auf der Basis zufällig errechneter, etliche hundert Stellen umfassender Primzahlen, fasziniert mich seit vielen Jahren.

Deshalb fand meine erste persönliche Begegnung mit dem Meister im Rahmen unseres angestrebten Geschäfts nicht heimlich auf dem verregneten Gelände einer einsamen, stillgelegten Kiesgrube statt oder im – dank Rauchverbot – ohnehin nicht mehr stilvoll verqualmten Hinterzimmer einer zwielichtigen Kaschemme, sondern im langweilig-funktional eingerichteten Besprechungsraum einer Kanzlei. Anwesend waren zwei Anwälte, der Meister und ich.

Gastgeber war ein guter Bekannter von mir aus Fürth, Thomas Jaeger. Seine Kanzlei beschäftigt sich nach außen mit Familien- und Arbeitsrecht und hat sich auf dem Gebiet teurer Scheidungen und hochdotierter Abfindungen einen guten Ruf erworben. Was neben mir nur wenige andere wissen, ist, dass er zusätzlich eine Nürnberger Dependance unterhält, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie ihre eigentliche Funktion – nämlich absolut abhör- und weitestgehend einbruchssicher zu sein – hinter einer durch und durch langweiligen, unauffälligen Fassade verbirgt. Man würde hinter der Tür bestenfalls eine schäbige Wohnung oder das ausgelagerte staubige Archiv einer Behörde vermuten. Das Arsenal an dort verbauter Sicherheitstechnik beginnt ein paar Zentimeter hinter den schäbigen Wänden, Türen und Fenstern, knapp unterhalb des Fußbodens und ein paar Millimeter tief in der Decke. Wir saßen gewissermaßen in einem faradayschen High-Tech-Käfig.

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