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Allen schlechten Erfahrungen zum Trotz wäre Hildegund mit ihrem Leben zufrieden gewesen, hätte sich Zufriedenheit überhaupt unter den von ihr erwogenen Möglichkeiten menschlicher Existenz befunden. Sie war ein von Natur aus kritischer Mensch, der nicht zu viel von den eigenen und noch weniger von den Leistungen und Fähigkeiten anderer hielt. Glücklicherweise hinderte ihre Intelligenz sie daran, sich diesbezüglich zu äußern. Im jahrelangen engen Zusammenleben mit einer starrsinnigen Mutter war es ihr gelungen, ihre Schweigsamkeit so weit zu vervollkommnen, dass man sie allgemein für zurückhaltend, ja beinahe schüchtern hielt. Als eine nicht mehr ganz junge, stets wie aus dem Ei gepellte, dezent geschminkte und sorgfältig frisierte junge Frau hinterließ sie überall den allerbesten Eindruck. In normalen Zeiten wäre sie längst als Mutter schulpflichtiger Kinder mit anderen Gedanken beschäftigt gewesen. Aber die Zeiten waren, sieben Jahre nach Kriegsende, in ihren Augen keineswegs als normal anzusehen.

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