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»Wo ist denn unsere Kleine abgeblieben? Sie wird doch nicht schon aufgebrochen sein?«

»Aufgebrochen?« Ich wurde sofort hellhörig. »Wissen Sie, wohin sie wollte?«

Ein prüfender Blick aus sehr hellen Augen unter buschigen Augenbrauen traf mich. »Wer will das wissen? Bist du etwa dieser Smiljan, dieser Zahnarzt?«

Diese zweiteilige Frage stellte mich bei ihrer Beantwortung vor ein Problem. »Ja und nein«, gab ich gedehnt zurück.

»Jetzt hör mir mal zu, Jungchen: Frauen müssen nicht alle gleich aussehen und sie müssen schon gar nicht gleich lachen, verstanden?«

Ich nickte.

»Unterlasse es, diesem Mädchen Blödsinn einzureden. Ihre Zahnlücke ist wunderhübsch. Manch andere würde morden, um so eine tolle Zahnlücke zu bekommen.«

»Davon bekommt man aber auch keine«, stellte ich sachlich fest und versuchte, mich auf dieses neue Rätsel einzulassen. Zweifellos war ich bei diesem Herrn auf andere Weise eingeführt worden als noch zuvor bei der Kioskbesitzerin. Obwohl ich Katalie niemals zum Schuster hatte gehen sehen, musste sie einige Male bei ihm gewesen sein. Oft genug, um ihm eine haarsträubende Geschichte über mich und etwas über Reisepläne zu erzählen. »Ich schwöre bei meiner Zahnarztehre, dass ich Katalie nicht an ihre Lücke will«, verkündete ich und hob zwei Finger. Die schmaler werdenden Augen des Alten machten mir klar, dass ich mich ungeschickt ausgedrückt hatte. »Ich würde nur gerne wissen, wohin sie wollte. Hat sie von ihren Plänen erzählt?«

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