Читать книгу Schritt für Schritt – Unterwegs am South West Coast Path онлайн
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Schritt für Schritt und ohne viel zu sprechen, gehen wir hinab zur Talsohle von Foreland, als plötzlich das Wunder des Tages ganz überraschend an einer Weggabelung wartet. Ein Tisch, zwei Sessel und eine Kühltasche vollgefüllt mit kalten Getränken, Obst und Kuchen. Sogar an Kaffee und Tee wurde gedacht. Dieser Anblick verleiht mir Flügel, ich schwebe förmlich dorthin, schmeiße den Rucksack ins Gras und belege einen der Klappstühle. „Walkers´ Honesty Café – Please give what you can. Thank you.“ ist dort auf einem gelben A4-Schild zu lesen und selten habe ich ein größeres Glücksgefühl verspürt als genau in diesem Augenblick. Wir verspeisen genüsslich sowohl Bananen als auch ein Stück Kuchen und erfreuen uns an den kalten Getränken, als plötzlich ein älteres Ehepaar des Weges kommt. In ihrem Gesicht ist eine Grimmigkeit zu lesen, auf die ich nicht gefasst war, denn eigentlich hätte ich ein strahlendes Lächeln erwartet. Die Frau geht grußlos an uns vorbei, der Mann schaut etwas ratlos. Ich erkläre ihm begeistert das Konzept und tatsächlich entschließt er sich, eine Cola aus der Kühlbox zu nehmen. Dann kramt er 2 Pence hervor und schmeißt es mit den Worten „That’s fair enough“ in die Kühlbox. Mir bleibt fast die Banane im Hals stecken und ich schaue ihm ungläubig nach. 2 Pence entsprechen 2,2 Cent, wie kann man das auch nur annähernd für angemessen erachten? Ich schäme mich für den Mann und kann es immer noch nicht fassen. Im Gegensatz dazu entscheiden wir uns, ganze 10 Pfund in die Dose zu geben, denn für uns war diese „Trail Magic“ fast lebensrettend. Trail Magic ist vor allem bei Weitwanderern ein bekannter, wenn auch weit gefasster Begriff. Er bezeichnet kleine Wunder am Weg, von angebotenen Getränken und Speisen bis hin zu Fahrtendiensten oder Übernachtungsmöglichkeiten. Es sind die Dinge, die den Wanderern das Rundherum ein wenig angenehmer machen.