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Die schönsten Ausblicke gibt‘s von oben.

Nach etwas mehr als fünf Kilometern wird eines schnell klar: Die Wellnesstage sind vorbei! Die Strecke schlängelt sich nun ziemlich steil auf die erste Klippe hinauf, um kurz darauf wieder ebenso steil bergab zu führen. Danach geht es sofort wieder ganz massiv nach oben, bevor wir langsamen Schrittes hinunter zu einem Kiesstrand trippeln. Wobei, Kies ist wohl Defini­tionssache, denn der Strand besteht aus riesigen, glitschigen Steinen, die unter jedem einzelnen Schritt wegzurutschen drohen. Jawohl, der eigent­liche Weg hat uns wieder, wir sind zurück an der als sehr schwierig beschriebenen Nordküste des SWCP. Yes! Ich würde ja gerne sagen, wir ­haben sie vermisst, aber das wäre nicht nur ein bisschen geschwindelt, sondern haushoch gelogen.

Von weitem sehen wir unser heutiges Tagesziel, zumindest vermuten wir, dass es Clovelly sein könnte, denn sonst ist weit und breit nichts zu erkennen, was auch nur annähernd einer Ortschaft gleichkommen könnte. Ich glaube sogar, unsere Unterkunft erspähen zu können, doch das ist eher Wunschdenken. In Wahrheit erscheinen die paar Häuser, die mitten in eine dicht bewaldete Landschaft eingebettet sind, gerade mal schemenhaft. Puh, das wird noch eine ganz schön lange Wanderung werden und wir zweifeln mal wieder, ob unser Wasservorrat reichen wird, denn es ist auch heute unglaublich heiß. Wer hätte gedacht, dass uns England ­derartig wunderbare Sommertage schenken wird, aber wie heißt es so schön: „Wenn Englein reisen, lacht der Himmel.“ So betrachtet war es eigentlich doch von vornherein klar, dass wir herrliche Wetterbedingungen vorfinden werden. Dankbarkeit schützt uns allerdings nicht vor dem Austrocknen und so sind wir sehr glücklich, dass wir in dem winzigen Dörfchen Buck’s Mill einen kleinen Laden finden. Hier erfahren wir auch, dass es keinen Sinn macht, wegen des wunderbaren Wasserfalles, dessen Weg ­direkt ins Meer führt, hinunter zum Strand zu laufen, denn hier fällt ­aufgrund der fast übernatürlichen Hitze im Moment kein einziger Tropfen. Auch gut, dann nutzen wir die gewonnene Zeit und genießen auf der einzigen Bank des Dorfes eine Kugel Vanilleeis. Vanille ist nicht nur in England die Eisgeschmacksrichtung Nummer eins, sondern weltweit, aber nirgends erfreut sie sich so großer Beliebtheit wie hier. Auch wenn man sonst nichts Essbares findet, Vanilleeis versteckt sich bestimmt hinter ­irgendeiner Ecke.

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