Читать книгу Schritt für Schritt – Unterwegs am South West Coast Path онлайн
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Irgendwann schaffen wir es doch zum Besucherzentrum Clovelly. Das liegt 120 Meter oberhalb der Stelle, wo sich unser Bett für die Nacht befindet. Untertags werden die Touristen mit Bussen hierher gekarrt, aber mittlerweile ist es so spät, dass allmählich Ruhe einkehrt. Das kleine Fischerdorf ist seit 250 Jahren vollständig in Privatbesitz, seit 1988 müssen Besucher Eintritt bezahlen, um ins Dorf zu gelangen – alle, außer Wanderer. Der Preis ist mit der- zeit 7,50 Pfund schon ziemlich happig, allerdings wird dieses Geld sofort in die Erhaltung des Dorfes, dessen Charme auch uns in seinen Bann zieht, reinvestiert. Der Abstieg über das unebene Kopfsteinpflaster ist ziemlich beschwerlich und das Schlimmste daran ist, dass wieder 120 Höhenmeter bergauf müssen, bevor wir unseren ersten Schritt am SWCP tätigen können.
Clovelly – als Tagestourist zahlt man hier Eintritt.
Diese wenig motivierenden Gedanken schieben wir jetzt aber beiseite und freuen uns darüber, endlich einchecken zu können. Wir haben uns – warum auch immer – für das teuerste Hotel am Platz entschieden, wobei die Auswahl ohnehin begrenzt war. Für 160 Pfund bekommen wir ein großes Zimmer unterm Dach, das einen gewissen Hüttenflair versprüht. Bei genauerer Betrachtung allerdings ist die Couch verschlissen, der Boden schief und die Dusche im Badezimmer hat keinen Vorhang. Vielleicht würde dieser die vielen Spinnen stören, die hier ein schönes Zuhause gefunden haben. Allerdings sind die Viecher derart undankbar, dass sie kein wasserabweisendes Netz entlang der Badewanne gesponnen haben, sondern eher faul in den Ecken herumlungern. Aber es gibt einen Handtuchtrockner und nachdem er tatsächlich nach vielen Versuchen auch warm geworden ist, drücken wir mal wieder unsere Wäsche durch. Das mitgebrachte Flüssigwaschmittel duftet nicht, also gewöhnen wir uns an, immer ein bisschen Duschbad hinzuzumischen, damit die Shirts wenigstens so tun können, als wären sie frisch.