Читать книгу MordsSchweiz. Krimis zum Schweizer Krimifestival онлайн
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Die von Claudia Schwarz erwähnte Präventionsstrategie beruht nicht wie üblich auf Information oder Einsicht, sondern vielmehr auf Abschreckung. So wurde ab und zu ein nicht fahrtüchtiges Mofa in den Rhein geworfen, mutmaßliche Einbrecher stolperten und landeten in der Jauchegrube eines nahen Bauernhofes. Man munkelte auch, dass ein Betrüger alle von ihm gefälschten Banknoten einzeln aufessen musste und erst danach den Polizeiposten verlassen durfte. Das sprach sich herum. So gab es im Einsatzgebiet der Kantonspolizei Stein am Rhein dank der konsequenten Überzeugungsarbeit der Beamten kaum mehr nennenswerte Delikte. Mit den übrig gebliebenen Bagatellfällen und den Parksündern durfte sich die Stadtpolizei herumschlagen.
Und nun soll das alles nicht mehr gut genug sein und der neue Kommandant will Taten statt Sicherheit.
Von Boris Markovic also soll die Rettung kommen. Kurze Rückblende, wir schauen ein paar Stunden zurück. Früh am Morgen rief Adrian Kobler an. Der Bauunternehmer wollte, dass Schwarz und Engeler unverzüglich vorbeikommen. Sie nahmen den Dienstwagen, umrundeten die Altstadt, fuhren über die Rheinbrücke am Bahnhof vorbei ins Industriegebiet und an die Hofwiesenstrasse zur Baustelle einer neuen Halle für irgendeinen Betrieb. Und daneben lag Boris Markovic im Gras. Mit seltsam abgewinkeltem Kopf. Mausetot. Kobler ging nervös hin und her, zündete sich eine Zigarette nach der anderen an, um diese nach wenigen Zügen wieder auszutreten. Das Gerüst bei seiner Baustelle, das sah Claudia Schwarz sofort, war nicht ausreichend gesichert. Das würde ohne Zweifel Probleme mit der Versicherung geben.