Читать книгу Tatort Oberbayern. Sammelband Oberbayern-Krimis онлайн
78 страница из 247
Ohnehin hatte Klein-Katharina mit ihren Eltern selten im Adler gegessen, das konnte sich die Familie damals nicht leisten. Ein Tagesausflug an den Chiemsee war teuer genug bei einem Polizistengehalt. Da musste die Brotzeit mitgebracht werden. Warm gegessen wurde abends zu Hause. Katharina hatte dann voller Neid zu den Familien rübergeschielt, die dort sonntags zu Mittag aßen, ohne auf die Preise und den Fettgehalt der Speisen zu achten. Sie hatte höchstens eine Apfelschorle bekommen, an Festtagen Limo, wenn ihre Eltern im Adler einen Kaffee tranken. Katharinas Weg führte anschließend meist zum Kiosk gegenüber. Mit ihrem Taschengeld zumindest durfte sie machen, was sie wollte. Und das investierte sie bei Breitbrunn-Ausflügen in Brausestangen, weiße Schokolade, bunte Gummitiere und Chips. Voller nostalgischer Gefühle betrat sie den Adler.
Zum Jesusstüberl ging es auf ausgetretenen Fliesen in einen kleinen Raum direkt gegenüber der Küche. Katharina hatte noch den verlockenden Geruch von Schweinsbraten in der Nase, als sie die Stube betrat.