Читать книгу Tatort Alpen. Sammelband Alpen-Krimis онлайн
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Birne ging aus dem Haus und dachte bei sich, dass er eigentlich nicht so einer sei, aber aufgefallen war es ihm jetzt schon, dass von den Namen an den Türen keiner ein deutscher war bis auf einen im ersten Stock links. Dann fiel ihm auf, dass er sich diesen Morgen über Messer, geklaute Zeitungen, seine Unfähigkeit, mit Dingen zurechtzukommen und mit Menschen Frieden zu schließen, aufgeregt hatte. Dann dachte er sich, dass sein Umzug in die kleine Stadt Kempten ihm einen gewissen Kleingeist in die Seele gepflanzt hatte und dass er damit ja nun wirklich hatte rechnen können. Der Birne.
Die waren alle ganz nett zu ihm. Mit denen würde er schon auskommen. Er hatte 15 Minuten zu gehen, dann war er an seiner neuen Arbeitsstelle, einem kleinen Verlag für Wander- und Naturliteratur, angekommen. Das Wandern in der Natur hatte ihn schon immer ein bisschen interessiert, er war ein Naturmensch, würde sich selbst jedenfalls als solchen bezeichnen. Deswegen war er auf den Verlag aufmerksam geworden, auf deren Anzeige – nicht in seiner Zeitung übrigens oder leider. Die meisten Wanderführer veralteten schnell, waren lieblos und oberflächlich gestaltet, entweder von fußlahmen verhinderten Literaten oder von sportwahnsinnigen Analphabeten geschrieben. Das meiste nichts für Menschen wie ihn, die für beides was übrig hatten, das jedenfalls behaupten konnten, wenn jemand sie danach fragte in einer Situation, in der es darauf ankam. Das hatte Birne schon kapiert und richtig gelogen hatte er damit nicht, war nur in letzter Zeit weniger dazu gekommen, war auch in der Stadt München gewesen ohne Auto, denn grün angehaucht war er auch.