Читать книгу Staatsfeinde онлайн
9 страница из 146
Fischer nahm es widerwillig zur Kenntnis und herrschte ihn an:
»Morgen um zehn im LKA Düsseldorf fürs Protokoll.«
»Als hätte ich nichts Besseres zu tun«, brummte er und ging über die Straße zu seinem Haus. Dessen Nummer kannte er immerhin auswendig. Die Kneipe war keine Option mehr. Die Bemerkung des Kommissars über die Hetzkampagne im Netz ließ ihm keine Ruhe. Er stieg zur Wohnung hinauf und setzte sich an den Computer. Eher widerwillig loggte er sich in seinen Twitter-Account ein. Die unsozialen Netzwerke, wie er sie nannte, interessierten ihn nur aus der Sicht des Ethnologen. Wie der Völkerkundler das Verhalten eines unbekannten Stammes erforscht, beobachtete er die Reaktion der Benutzer auf gezielt gestreute Reize. Das Netz mit seiner Milliarde Nutzer war hervorragend geeignet, mehr über die menschliche Psyche zu erfahren. Er schmunzelte beim scheinbaren Widerspruch, ausgerechnet die Spielwiese voller Falschmeldungen und abstruser Verschwörungstheorien zur Analyse des menschlichen Geistes zu verwenden. Die Methode schien zu funktionieren – und wie!