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»Er stammt aus dem ehemaligen Ostblock«, erwiderte sie, »der Eiserne Vorhang … Die damaligen Behörden waren nicht gerade für ihre offene Informationspolitik bekannt.«
»Stimmt, aber der Eiserne Vorhang und die Abschottung des Ostens endeten 1989, einige Jahre früher. Warum finde ich keine Hinweise auf Matulis aus jener Zeit? Auch nicht in Litauen, notabene.«
»Weil unsere Datenbanken Löcher aufweisen?«
Haase lachte. »Oh ja, Sie sagen es, klaffende Lücken. Falls Matulis doch in pädophile Aktivitäten verstrickt ist, haben wir ohnehin Pech.«
»Wie darf ich das verstehen?«
Haase war nicht nur ein wandelndes Lexikon, wenn es um Polizeiarbeit ging. Er recherchierte auch überaus gründlich und hatte sich in kürzester Zeit mit den Themen Menschenhandel und Pädophilie vertraut gemacht, die eher die Sitte zu interessieren hatten als ihre Abteilung.
»Die professionellen Kinderhändler operieren natürlich international«, erklärte er. »Unsere nationale INPOL-Datenbank nützt da wenig bis gar nichts, da sie kaum Informationen über Beziehungen, Strohmänner, Scheinfirmen etc. über die Landesgrenzen hinaus enthält. Es ist nahezu unmöglich, Personen oder Organisationen miteinander in Verbindung zu bringen, die in verschiedenen Ländern unter verschiedenen Namen operieren. Manchmal gelingt es über die Spur der Opfer, aber das ist eher Glückssache.«