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Er verdrängte die Episode bald. Der ordentliche Abschluss der Testreihe und die Vorbereitung der nächsten Phase nahmen seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. ›BSX10‹ versprach ein Blockbuster zu werden, der erste Cholesterinsenker, den es in optimalen Varianten für jeden erdenklichen Genotypen geben würde. Noch war der Weg lang bis zur Zulassung, aber ›Bernoulli‹ hatte die Nase deutlich vorn in diesem Rennen. Das war mindestens so wichtig wie die Zulassung selbst. Die Arbeit in der Abteilung lief reibungslos. Der Lehrling leistete sich nicht mehr den geringsten Fehler, las ihm jeden Wunsch von den Augen ab, als hinge sein Leben daran, und Niklaus unterhielt ihn wie früher mit seinen träfen Sprüchen.
Nur einmal griff der alte Hase gründlich daneben. Als Kenner Helblings fiel Niklaus die ehrenvolle Aufgabe zu, ein passendes Geschenk zum Sechzigsten des Professors auszusuchen. Am Geld würde es nicht liegen. Die Firma organisierte eine kleine Feier, wie das Rundschreiben die Veranstaltung nannte, bei der sich alles was Beine hatte im Hause ›Bernoulli‹ im großen Auditorium versammelte. Zwei Vertreter des Stadtrats, ältere Semester des ›Daigs‹ wie Helbling, gaben sich die Ehre und das Streichquartett der ›Camerata‹ sorgte mit Gabrieli und Vivaldi für angemessene Stimmung. Dann die feierliche Übergabe: eine sorgfältig edierte antiquarische Erstausgabe des Gesamtwerks von Wilhelm Busch. Helbling nahm das kostbare Geschenk mit säuerlicher Miene entgegen, gab es seiner Vorzimmerdame, die es zu den andern unnützen Dingen auf dem Gabentisch legte, und schickte sich an, eine seiner Basler Episoden zum Besten zu geben.