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Er hatte seinen Freund um diese Uhrzeit angerufen, weil er wusste, dass der geniale Gerichtsmediziner mit großer Wahrscheinlichkeit noch im Institut war und ihm vielleicht schon erste Erkenntnisse mitteilen konnte. Natürlich würde Mangel den Obduktionsbericht so schnell wie möglich per Mail an die MK senden, aber vermutlich war er noch dabei, diesen zu verschriftlichen, und Auer hatte nicht den Nerv, bis zum nächsten Morgen zu warten.

Er musste noch nicht einmal sagen, warum er anrief, denn das war Mangel selbstverständlich klar.

„Okay, mein Freund, du möchtest also etwas über diesen neuerlichen Mord wissen, allerdings muss ich dich dahingehend enttäuschen, dass es kaum etwas zu sagen gibt, was du dir nicht selbst denken könntest. Euer Opfer wurde durch einen Schnitt in die rechte Oberschenkelarterie ins Jenseits befördert, aufgrund dessen er ausgeblutet ist. In seinen Lungenbläschen habe ich Spuren von Isofluran gefunden, ein recht schnell wirkendes Inhalationsanästhetikum, weshalb man davon ausgehen kann, dass er betäubt wurde, bevor er an den Füßen aufgehangen und danach der Schnitt in die Arterie vorgenommen wurde. Aus den Blutspuren am Körper ist der Rückschluss zulässig, dass der Schnitt tatsächlich erst angebracht wurde, als er schon kopfüber gehangen hatte. Ansonsten gibt es an dem Körper keine Spuren, die nicht mit der Auffindesituation übereinstimmen. Ich meine die Fesselung an den Füßen mit einer Kette und die Fesselung der Hände auf dem Rücken.“

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