Читать книгу Zwang zu töten. Thriller онлайн
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Aber alle Therapieversuche hatten bislang keine wirkliche Besserung herbeigeführt, auch nicht die Gesprächstherapie in der Gruppe. Die fand Christina zwar recht interessant und teilweise spannend, manchmal aber auch ein wenig beängstigend. Unter den fünf anderen Teilnehmern befanden sich zwei Personen, die ihr regelrecht Angst machten. Sie waren so aggressiv und pöbelten in einer Tour die anderen Gesprächsteilnehmer an, bezeichneten sie als „Irre“, mit denen sie nicht in einen Topf geworfen werden wollten.
Christinas Gedanken wanderten in eine andere Richtung, nämlich zu Carlo Wagner, dem netten jungen Mann, der ganz anders war. Er war einfühlsam und scheinbar auf dem besten Weg, seine Zwangsneurose in den Griff zu bekommen. Vor allem war er aber sehr adrett, ordentlich und vermutlich auch sehr reinlich. Er wirkte immer frisch geduscht, roch angenehm, und sie hätte sich fast vorstellen können, ihm mal die Hand zu geben ... sogar ohne Handschuhe zu tragen.
Gedankenverloren schloss sie ihren alten Opel Kadett auf, den sie im hintersten Winkel auf dem obersten Parkdeck des Löhr-Centers geparkt hatte, also möglichst weit weg von anderen Fahrzeugen. Sonst hätte vielleicht die Gefahr bestanden, dass neben ihr parkende Personen beim Aussteigen ihr Auto berührten oder ihr bei der gleichzeitigen Annäherung an das Fahrzeug zu nahe kamen.